Herzmeditation – oder wie dein Herz dein Gehirn beeinflusst
Zum ersten mal habe ich zum Thema Herzmeditation damals in der Yogalehrerausbildung gehört. Und irgendwie war das ja ganz nett: Herz-öffnende Übungen, Mantras, und natürlich jede Menge übers Herzchakra.
Soweit so gut.
Richtig spannend finde ich es allerdings erst, seit ich in Dr. Joe Dispenzas Buch ‚Becoming Supernatural‘ nun Jahre später wieder darauf gestoßen bin. Und zwar diesmal von einer ganz anderen Seite her betrachtet: nämlich dem wissenschaftlichen Aspekt der Herzkohärenz und wie sich diese auch auf das Gehirn und die Gehirnwellen auswirkt.
Das selbe Thema – damals esoterisch angehaucht ; diesmal wissenschaftlich betrachtet. Ergebnis beider Anschauungen: extrem wertvoll für uns Menschen und unser physisches und psychisches Wohlbefinden.
Herzkohärenz
Zu Beginn sollten wir ein paar Begriffe klären. Die Herzmeditation bedeutet für mich eine Konzentration oder auch eine Zentrierung auf das Herz bzw. den Herzbereich (Mitte der Brust) unseres Körpers. Hier beschreiben auch die unterschiedlichen Kulturen der Sitz des Herz-Chakras.
Das Herz kann gleichmäßig oder auch unregelmäßig schlagen. Über die Herzfrequenvariabilität wird genau das ausgedrückt: der Abstand zwischen zwei Herzschlägen. Über die Zeit gemessen zeigt dies dann entweder ein gleichmäßiges oder eben ein eher unregelmäßiges Bild. Wichtig ist aber, dass wir die Möglichkeit haben, den Herzschlag und somit die Herzfrequenzvariablität zu steuern und zu beeinflussen.
Wenn das Herz in einem gleichmäßigen Zustand schlägt, sagt man auch, dass es kohärent ist: man spricht also von Herzkohärenz. Im gestressten Zustand wird das ganze System inkohärent: es ist ungleichmäßig und nicht mehr in Harmonie.
Was bringt’s?
Nun kann man sich zu recht fragen, was es denn Bitteschön bringt, wenn meine Herzfrequenzvariabilität schön gleichmäßig ist. Die Effekte sind wirklich bemerkenswert, denn dein Herz kommuniziert an dein Gehirn und sendet ihm wichtige Botschaften, z.B. auch, wie es ihm geht. Und hierauf reagiert dein Gehirn. Immer!
Viele Menschen wissen bereits, dass es natürlich Unmengen Kommunikation zwischen unserer zentralen Steuerung (dem zentralen Nervensystem, also dem Gehirn) und allen übrigen Organen gibt. Es galt aber auch lange in Wissenschaftskreisen als ‚gesetzt‘, dass das Gehirn zu den Organen kommuniziert; somit auch zum Herzen hin. Wie sich aber nun heraus gestellt hatte, trifft dies auch zu – allerdings findet in die entgegengesetzte Richtung eine noch viel häufigere und intensivere Kommunikation statt: das Herz kontaktiert das Gehirn viel öfter und teil ihm wichtige Informationen mit, als andersherum!
Was bedeutet dies für uns?
Nun ja, wenn das Herz dem Gehirn Informationen zu seinem Zustand gibt, reagiert das Gehirn hierauf. Es steuert alle Hormonsysteme und biochemischen Abläufe genau so im Körper, dass es zur Botschaft, das es vom Herzen erhalten hat, passt.
Außerdem steckt die Kohärenz des Herzens über die gute Verbindung das Gehirn direkt mit an: das heisst, auch das Gehirn geht in einen kohärenten Zustand, was über eine messbare Veränderung der Hirnfrequenzen nachgewiesen werden kann. Somit gehst du in einen anderen Frequenzbereich (nämlich Alpha bis sogar Theta), und das alleine durch die Kraft deines Herzens!
Wie funktioniert’s?
Jetzt kommt der wirkliche Knaller: das ganze ist so simpel und einfach, dass man Gefahr läuft, die Übung zu unterschätzen (und sie vielleicht deshalb gar nicht auszuprobieren). Denn eigentlich kann man es wirklich sehr schnell und ohne große Vorbereitung durchführen.
- Auf den Herz-Bereich konzentrieren („Herz-Fokus“)
- Sich vorstellen, dass beim Einatmen die Luft im Herz-Bereich einströmt, und beim Ausatmen die Luft aus dem Herz-Bereich ausströmt („Herz-Atmung“)
- Schöne Gefühle fühlen, wie bspw. Dankbarkeit für die vielen tollen Dinge, die einen umgeben oder sich zum Beispiel das Gesicht eines lieben und nahen Menschen vorzustellen. Dies bringt in uns automatisch positive Gefühle hervor, die sehr kraftvoll sind („Aufladen mit Emotionen“)
So einfach kann man innerhalb kürzester Zeit seinen kompletten Zustand in eine andere Richtung lenken. Probier es auch – auch du wirst den Unterschied spüren.
Das Gute ist: je Öfter man das übt, desto besser wird man darin.
Woher weiss ich, ob’s funktioniert?
Nun ja, also in den meisten Fällen spürt man auch direkt eine Veränderung im Körper. Alleine das konzentrierte Atmen bringt schon eine wunderbare Ruhe in der Körper.
Wenn man es aber ganz genau wissen will, wird man um das Messen der relevanten Werte nicht drumrum kommen. Hierfür kann man diverse Biofeedback Geräte nutzen – oder aber dein Smartphone 😉
Das ist das tolle an der Zeit, in der wir leben: wir haben alleine durch unsere Technik und unsere ganzen Gadgets Möglichkeiten, die noch ein paar Jahre zuvor nur wissenschaftlichen Einrichtungen oder Ärzten vorbehalten waren.
Es gibt eine tolle Organisation – das Heart Math Institut – die sich komplett dem Thema Herz (Herzkohärenz, Herz-Konzentrierung, Her-Meditation und auch Herz-Intelligenz) widmet und hier allerlei wissenschaftliche Studien als auch Übungen und auch Tools/Gadgets hervorbringt und die Welt damit bereichert.
Ein Besuch der Seite www.heartmath.org oder das deutsche Pendant unter www.heartmathdeutschland.de kann ich nur empfehlen.
Und auch die App des Heart Math Instituts (mit passenden Herzfrequenzvariabilätsmesser) kann ich guten Gewissens allen Interessierten ans Herz legen. Darüber werde ich in einem nächsten Blogeintrag mal ausführlich berichten.



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