Tipps & Tricks

Weniger Schmerz empfindlich durch Aminosäuren?

Ich bin bei meinen Recherchen zum Thema Schmerzen auf einen interessanten Ansatz gestoßen, weshalb manche Menschen einfach mehr Schmerz empfinden als andere – und vor allem, was man machen kann, wenn man zu denen gehört, die einfach mehr Schmerzen zu haben scheinen.

Häufige Schmerzen?

Ich habe mich für dieses Thema interessiert, da ich selbst viel Kopfschmerzen oder Migräne-Schmerzen habe, bzw. einfach generell das Gefühl habe, mir tun manche Dinge einfach viel mehr weh als anderen oder als das früher der Fall war. Nach dem Training kann ich mich manchmal am nächsten Tag gar nicht mehr bewegen, weil einfach alles in meinem Körper schmerzt (nicht nur die speziell trainierten Muskelgruppen) – manchmal ist dies sogar noch am gleichen Tag nach deer Anstrengung deer Fall.

Viele Möglichkeiten

Je länger ich mich mit dem Thema Gehirn und dessen weitreichende Funktionen und ‚tollen Features‘ beschäftige, desto mehr merke ich, wie am Ende alles zusammenläuft und es keine Bereiche ihn unserem Leben gibt, die nicht mit einem anderen Bereich zusammenhängen. Das Gute daran ist: so lassen sich viele Dinge auf unterschiedlichste Art und Weise beeinflussen. Wir haben also für ein Thema oder Problem nicht nur ein Lösung, sondern wir haben einen Vielzahl an Stellschrauben, an den wir dran können, um die Situation für uns immer weiter zu verbessern. Die unterschiedlichen Stellschrauben greifen dann auch perfekt ineinander und unterstützen sich gegenseitig, sodass sich durch den Einsatz unterschiedlichster Dinge (Meditation, Ernährung, Gedanken, etc.) eine Synergie ergibt, die sich dann noch positiver auf unsere Herausforderungen auswirkt.

Nahrungsergänzungsmittel als eine Säule

Eine dieser Stellschrauben sind Nahrungsergänzungsmittel. Hiervon gibt es unendlich viele, und wenn man sich den Markt anschaut, ist man hinterher verwirrter als man vorher war: man weiß einfach nicht, welches Nahrungsergänzungsmittel nun das richtige für einen selbst und die Herausforderungen ist, die man gerade angehen möchte. Es kommt einem vor, als ob man einfach alles nehmen muss – und wenn man es nicht tu, agiert man ja fast schon fahrlässig. Das alles macht viel mehr Stress, als dass es Klarheit bringt. Da Stress einer Sache ist, die wir nicht gebrauchen können, möchte ich die Aminosäuren als Nahrungsergänzungsmittel herauspicken, und euch hier 2 ganz gezielt näher bringen, die sich auf eure Schmerzwahrnehmung auswirken werden.

Was sind Aminosäuren?

Ohne jetzt groß einen Ausflug in die Ernährungslehre zu machen, nur etwas Theorie zu den Nährstoffen: Unsere Nahrung wird in drei Makro-Nährstoffe eingeteilt: Kohlenhydrate, Fett und Proteine (Eiweiß). Aminosäuren sind die kleinen Bausteine von Proteinen (Eiweißen). Es gibt sehr viele unterschiedliche Aminosäuren. Diese werden oft nochmals eingeteilt in essentielle und nicht essentielle Aminosäuren. Essentiell bedeutet, dass sie dein Körper nicht selbst herstellen kann, und sie deshalb mit der Nahrung (oder eben als Nahrungsergänzungsmittel) aufgenommen werden müssen.

Über die ganzen Aminosäuren und wofür sie alle gut sind (z.B. auch sehr im sportlichen Bereich) kann man einen eigenen Blogpost füllen. Hier geht es uns ja aber gezielt um diejenigen, die Einfluss auf dein Schmerzempfinden haben können.

Welche Aminos gegen Schmerzen?

Welche Aminosäuren (kurz: Aminos) helfen nun aber bei der Schmerzempfindlichkeit?

Hierfür müssen wir uns anschauen, weshalb manche Menschen mehr Schmerzen empfinden als andere: der Grund hierfür ist oft ein Endorphinmangel.

Was machen Endorphine?

Endorphine werden oft als ‚Glückshormon‘ bezeichnet. Du kennst wahrscheinlich auch andere Glückshormone wie Serotonin oder Dopamin. Ohne hier weiter auf die Endorphine einzugehen, nur so viel: ein hoher Endorpinspiegel macht uns zufrieden – nahezu als ’seelig‘ kann dieser Zustand beschrieben werden. Fehlen uns diese Endorphine, greifen wir auch öfters zu sogenannten Stimmungsaufhellern, da die wunderbar an unsere Endorphin-Rezeptoren andocken können, und so die gleichen schönen Gefühle auslösen (dies sind z.B. Schokolade, aber auch Substanzen wie Kokain).

Menschen mit chronischen Schmerzen haben über 60 % (sogar bis zu 90%!) weniger Endorphine als andere. Somit sind sie anfälliger für das Empfinden von Schmerzen aller Art.

Die Lösung: endorphinfördernde Aminosäuren

Da Endorphine selbst aus Aminosäuren bestehen, liegt die Lösung auf der Hand: führt man dem Körper gezielt die Aminosäuren zu, die er zur Herstellung der schmerzstillenden Endorphine benötigt, kann man so deren Produktion anregen und sicherstellen, dass hiervon genügend zur Verfügung stehen.

Eine zweite Säule ist die Hemmung der „Zerstörer“ unserer gewünschten Endorphine: Es gibt zwei Enzyme (Endorphinase und Enkephalinase), die Endorphine zerstören. Dies dient einem Mechanismus, um ein Überangebot an Endorphinen zu verhindern. Allerdings sind diese Enzyme echter Mist, wenn man sowieso einen Mangel vorliegen hat. Daher gilt es diese als zweite Säule abzumildern, sodass möglichst viele Endorphine für die schmerzlindernde Wirkung erhalten bleiben.

L-Phenylalanin und D-Phenylalanin

Zwei Aminosäuren, die hierfür Verwendung finden sind L-Phenylalanin und D-Phenylalanin. Während L-Penylalanin vorzugsweise für den ersten Teil zuständig ist (steigert also die Endorphin-Produktion und bildet parallel auch Phenylethylamanin, welche eine weitere Substanz ist, die wie Schokolade für eine Art Euphorie im Gehirn sorgt) wirkt das D-Phenylalanin als Vernichter der Endorphin-Gegenspieler und stellt somit sicher, dass der Endorphin-Vorrat sich aufbauen kann und im Körper genügend hiervon zur Verfügung stehen.

L-Phenylalanin (kurz L-PA) und D-Phenylalanin (kurz D-PA) gibt es oft als Kombinationsprodukt (Inhalt sind also sowohl L- als auch D-Phenylalanin und wird als DL-Phenylalanin (kurz: DL-PA) bezeichnet). Die gängigen Tabletten haben eine Dosierung von 500mg DL-PA.

Allerdings gibt es Gründe, die für eine getrennte Aufnahme von DL-PA und D-PA sprechen: L-PA hat eine aktivierende Wirkung und sollte daher vorzugsweise am Morgen eingenommen werden. Nimmt man DL-PA am Nachmittag, sorgen die enthaltenen L-PA dafür, dass man am Abend nur schwer zur Ruhe kommt. Daher empfiehlt es sich, am Mittag und Nachmittag ausschließlich D-PA (also kein Kombi-Präparat, das auch L-PA enthält) zu sich zu nehmen.

Einen weiteren entscheidenden Unterschied gibt es außerdem auch noch: das D-PA wirkt noch um einiges besser als das L-PA, was die Schmerz-Sensibilität angeht. Somit ist es meistens essentiell, dass man es isoliert zuführt, wenn man gezielt dieses Thema angehen möchte.

Empfehlung zur Dosierung und Anwendung

Aus eigener Erfahrung und auch hinsichtlich einiger Tipps bzgl. Einnahme im Bezug auf Schmerz-Sensibilität eignet sich die folgende Einnahme besonders:

Am Morgen nach dem Aufstehen direkt mit einer Einnahme von DL-PA beginnen. Hier eignen sich meistens 500mg. (Zu Beginn ggf. die Einnahme „einschleichen“ und langsam steigern). Man merkt meistens direkt einen Effekt, dass man wach und fit ist.

Je nach Schwierigkeit erfolgt dann im Laufe des Tages noch eine zusätzliche Einnahme von 500mg D-PA (also reines D-Phenylalaning, nicht die Mischform) bzw. eine weitere Einnahme am Nachmittag.

Ich habe mich auf die folgende Dosierung gesteigert und habe damit eine weitgehende Schmerzfreiheit erreicht:

Morgens ca. 7 Uhr 500mg DL-PA, dann gegen 10 Uhr 500mg D-PA und am Nachmittag um ca. 14 Uhr nochmals 500mg D-PA.

Achtung: dies beschreibt meine eigene Erfahrung und stellt keine Dosierungsempfehlung dar. Fragt euren Arzt oder Heilpraktiker und holt euch das Buch von Julias Ross.

Die Effekte, die ich erzielt habe, waren nicht nur weniger Kopfschmerzen und Migräne (die Häufigkeit sowie die Intensität haben drastisch abgenommen), sondern auch dass ich endlich keine Schmerzen mehr nach dem Training habe, die dann meistens eine längere Traingspause wieder als Resultat hatten.

Nur Placebo?

Ich hatte direkt so gute Resultate, dass ich richtig happy mit meinen Aminos war. Einziger Nachteil war, dass ich immer an die Einnahme denken musste (hatte hierfür die App mediteo auf meinem Smartphone installiert. Diese kann ich euch wirklich auch für Nahrungsergänzungsmittel empfehlen.) und die Aminos (vor allem die D-PA!) leider nicht ganz billig sind.

Ich habe daher meine Ernährung auf eiweisshaltige Lebensmittel umgestellt, in der Hoffnung, mein Körper könne so die benötigten Aminosäuren selbst herstellen um das L-PA und D-PA zu produzieren. Mit diesem Ansatz habe ich angefangen, die DL-PA und D-PA immer weniger einzunehmen. Anfangs habe ich zuerst die zweite D-PA Dosis am Nachmittag weggelassen. Dann auch die erste D-PA Dosis und habe nur noch morgens das DL-PA eingenommen.

Update seit dem Absetzen

Als Ergebnis habe ich direkt wieder einen Anstieg in Schmerzhäufigkeit und Schmerzintensität – nicht nur bei der Migräne sondern auch bei Spannungskopfschmerzen- erleben müssen. Nach einer kritischen Betrachtung meines Schmerztagebuches wurde mir direkt klar, dass meine Anzahl an Schmerztagen von 2 (Oktober) über die Monate auf 7 (Januar) gestiegen sind. Als ich diese Zahlen so gesehen habe, mit dem Wissen, dass ich Ende November aber angefangen habe, die D-PA nicht mehr regelmäßig zu nehmen, wurde mir schlagartig klar, dass ich noch nicht so weit war, die D-PAs auszuschleichen.

Daher nehme ich nun wieder seit einiger Zeit die DL-PA morgens, gefolgt von einer D-PA Einnahme am Vormittag und einer D-PA Einnahme nach dem Mittag. Meine Schmerzen nach körperlicher Aktivität hat sich hierdurch wieder unmittelbar verbessert: ich habe nur noch ’normale‘ Gefühle der Anstrengung nach Bewegung – nicht aber mehr das Gefühl, dass mir direkt alle Körperteile abfallen werden.

Ich rechne damit, auch wieder hinsichtlich der Schmerztage eine direkte Reduktion mit der weiteren Einnahme zu bemerken.

Außerdem ist mir bewusst geworden, dass eine vermehrte Eiweiß-Zufuhr leider nicht unbedingt das Problem der benötigten Aminosäuren löst. Ich werde mich weiterhin intensiv mit dem Thema beschäftigen, um hier auf lange Sicht eine dauerhafte Besserung auch ohne ständige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zu erreichen.

Welche Produkte gibt es?

Bei den D-PAs gibt es leider nur einen Hersteller aus den USA, der auch auf dem deutschen Markt vertreibt. Man bekommt die 60-Kapsel Packung (reicht also je nach Menge der Einnahme für 1-2 Monate). Bei den Anbietern für DL-PA gibt es etwas mehr Auswahl. Hier habe ich mich für einen deutschen Hersteller entschieden, der Presslinge anbietet und man so um die Zusätze der Kapselhülle (meist Cellulose, manchmal auch Gelatine) drumrum kommt. Das ist aber wohl eher Geschmacksache.

Beide Produkte nehme ich selbst und kann sie daher wärmstens empfehlen, da ich Ihre Wirkung bei mir einfach schon selbst erlegt habe.

Weniger Schmerz empfindlich durch Aminosäuren? - q? encoding=UTF8&MarketPlace=DE&ASIN=B001TNQKLA&ServiceVersion=20070822&ID=AsinImage&WS=1&Format= SL250 &tag=gluecksgehirn 21Weniger Schmerz empfindlich durch Aminosäuren? - ir?t=gluecksgehirn 21&l=am2&o=3&a=B001TNQKLA Weniger Schmerz empfindlich durch Aminosäuren? - q? encoding=UTF8&MarketPlace=DE&ASIN=B0779CS5WK&ServiceVersion=20070822&ID=AsinImage&WS=1&Format= SL250 &tag=gluecksgehirn 21Weniger Schmerz empfindlich durch Aminosäuren? - ir?t=gluecksgehirn 21&l=am2&o=3&a=B0779CS5WK

Mehr Informationen zum Thema

Ich empfehle euch, das Buch „Was die Seele essen will“ von Julia Ross zu lesen. Sie beschreibt darin neben den beiden Aminosäuren gegen die Schmerzempfindlichkeit noch viele weitere Aminosäuren, die in direktem Zusammenhang mit eurer Gesundheit und eurer Stimmung stehen. Hier werden völlig neue Ansätze zur Behandlung von Depressionen behandelt, wie auch allgemeine Tipps, wie man Schlappheit und Lethargie über die Einnahme von Aminosäuren direkt und unmittelbar innerhalb weniger Tage enorm verbessern kann.

Mittlerweile habe ich auch zum Buch eine detailliertere Beschreibung im Blog veröffentlicht. Falls euch das Buch also interessiert, könnt ihr euch hier zu den Inhalten ein besseres Bild machen: Was die Seele essen will – ein Buch von Julia Ross.

Update aus 2021

Ein erneuter Versuch, die Aminosäuren nun immer weniger zu verwenden, ist nach einigen Monaten leider wieder in eine viel höhere Migräne- und Kopfschmerz-Rate resultiert. Zum Glück hatte ich sogar noch ein paar „Reste“, die ich dann wieder fleissig nehmen konnte. Die bisherige Einnahme zeigt schon nach sehr kurzer Zeit Ihre Wirkung: nach 2-3 Wochen der Einnahme legt sich nun langsam aber sicher die Schmerzhäufigkeit als auch die Schmerzintensität.

Ich dosiere nun morgens direkt nach dem Aufstehen 500mg DL-Phenylalanin und wiederhole diese Dosis dann nochmal gegen 11 oder 12 Uhr. Eine D-Phenylalanin-Einnahme am Nachmittag mach ich nicht mehr, da ich momentan gut mit den zwei Dosen DL-PAs gut hinkomme mit dem Schmerz und auch nicht zu wach am Abend bin.

Im Gegenteil, ich benötige gerade eher den zusätzlichen Schub, da ich sonst eher schlapp und dauernd erschöpft bin. Hier helfen die DL-PAs natürlich gut mit.

Ich beginne derzeit wieder meinen Eiweiß-Konsum zu erhöhen, damit mein Körper die benötigten Aminos sich selbst beschafft, Allerdings vertrage ich Protein nicht so gut – wie ich nun nachgelesen habe ist dies wohl genetisch mit meiner Blutgruppe verankert: Menschen mit Blutgruppe A können wohl Proteine nicht so gut verstoffwechseln. Zum Glück hab ich hierfür jetzt eine gute Unterstützung in Form von proteolytischen (=Eiweiß-abbauend) Enzymen und Bakterien gefunden. Die proteolytischen Enzyme gibt’s von mehreren Herstellern – die proteolytischen Bakterien gibts nur von einem Hersteller, da er das Patent für die speziellen Bakterien hat. Bei Enzymen hab ich sc hon total viel unterschiedliche ausprobiert. Am Besten wirken bei mir die proteolytischen Enzyme des Herstellers, der auch die Eiweiß-abbauenden Bakterien vertreibt. In Kombination sind die Produkte wirklich sehr gut und wirken einfach direkt. Leider sind sie nicht die günstigsten Produkte, weshalb ich zwischendurch immer mal wieder Alternativen versucht habe. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Die Produkte werden aus den USA in Europa nur über UK vertrieben, weshalb sie manchmal nicht auf Lager sind und man dann etwas warten muss. Daher eignet sich ein kleiner Vorrat, wenn man mal in den Genuss der Enzyme und Bakterien gekommen ist.

Die Enzyme und die Bakterien helfen mir sehr gut bei der Verarbeitung von proteinreicher Nahrung. Gerade wenn ich z.B. mal Fleisch esse, nehme ich die Bakterien immer um sicherzustellen, dass das Fleisch auch von mir wirklich verarbeitet werden kann.

Das Thema mit der Eiweiß-reichen Ernährung bei fehlender Verdauungs-Power ist definitiv sehr spannend und werde ich mal als einen separaten Blogpost aufgreifen. Denn wenn man sich Eiweiß-reich ernähren kann, kann man sich schonmal die Aminosäuren als Nahrungsergänzungsmittel sparen.

Disclaimer: alle hier vorgestellten Produkte und Verhaltensweisen entsprechend nur meinen eigenen Erfahrungen und stellen keine Beratung dar. Sie ersetzen außerdem nicht eine ärztliche Beratung oder anderweitige gesundheitliche Leistung, die im Krankheitsfall angebracht ist.

Bild gestaltet aus Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay und Bild von Kelly Sikkema auf Unsplash

3 Gedanken zu „Weniger Schmerz empfindlich durch Aminosäuren?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert